Black Bears and Salmon Run Vancouver Island 2017

Unberührte Wildnis, Regenwälder, wilde Strände am kalten Pazifik, Lachse und Schwarzbären, so stellen wir uns Vancouver Island vor. In diesem Jahr wollen wir Vancouver Island mit einem gemieteten Wohnmobil und unseren Fahrrädern erkunden.

Und schon geht es los. Wir fliegen Anfang September von Frankfurt über Grönland nach Vancouver.

Nach unserer Landung holt uns unser Wohnmobilvermieter vom Flughafen ab und bringt uns zu unserem bestellten Wohnmobil.

Wir haben nun den Rest des Tages Zeit, unsere Koffer auszupacken und uns einzurichten. Am Abend machen wir noch einen größeren Spaziergang, um uns ein Abendessen zu besorgen.

Nach einem Langstreckenflug Richtung Kanada sind wir am nächsten Morgen sehr früh wach. Unser Vermieter hat einen weiteren Superservice zu bieten. Wir bekommen ein Frühstück im Haus des Vermieters und können so gestärkt in den Tag starten.

Viele Monate, bevor wir eine Reise starten, recherchiere ich und plane unsere ungefähre Route. Wir wollen nicht mehr als nötig Kilometer ’schrubben‘ sondern wirklich Urlaub machen. Dazu gehört in einem so großen Land wie Kanada etwas Vorbereitung.

Meine Routenplanung für Vancouver Island ergibt eine Kilometerzahl von ca. 1600 km. Für eine Insel erscheint es trotzdem ziemlich viel!

Nach dem Frühstück beginnt unser Roadtrip Vancouver Island. Zuerst müssen wir einkaufen. Aus Erfahrung fahren wir gerne zu Safeway oder Walmart, da wir dort alles aus einer Hand bekommen und auch unser Bedarf an Backwaren (z.B. franz. Baguettes) gedeckt wird. Eine Liquor Store ist immer ein Ziel, denn dort gibt es Alkoholisches. Das erledigen wir noch auf dem Festland und anschließend geht es mit der Fähre auf die Insel nach Swarz Bay.

Unser erstes Ziel ist der ca. 75 km entfernte Goldstream Provincial Park. Der Stellplatz kostet 35 Can $ und für die Entsorgung von Schmutzwasser sind nochmal 5 $ fällig.

Heute gehen wir zur Einstimmung ein bisschen wandern. Vielleicht entdecken wir auch Lachse im Fluß. Die Hoffnung stirbt zuletzt. 🙂

Am nächsten Morgen starten wir zu einer Radtour. Der Galloping Goos Trail beginnt in der Nähe des Campgrounds und führt nach Victoria, der Hauptstadt der Provinz British Columbia. Hin und zurück sind es ca. 42 km.

Angekommen machen wir eine Siteseeingtour und anschließend radeln wir zurück so weit es geht. Irgendwann habe ich schlapp gemacht und wir sind den Rest mit dem Bus gefahren. Die Busse in Kanada haben einen Fahrradträger an der Front und so war unsere Mitfahrt kein Problem und die Urlaubsstimmung wurde nicht getrübt.

Unser nächsten Ziel ist der French Beach Provincal Park, nur 60 km entfernt und so können wir die nächste Tagesetappe entspannt angehen.

Unterwegs gehen wir wieder etwas wandern und machen einen schönen Strandspaziergang. Bären und Lachse waren auch heute nicht zu sehen.

Am nächste Tag fahren wir wieder ein Stück weiter in Richtung Cowichan River PP. Unterwegs besuchen wir den Jordan River Regionalpark.

Am Strand können wir bei Ebbe auch einige Meeresbewohner beobachten. Anschließend fahren wir zum Cowichan River PP .

Heute geht es wieder aufs Rad, wir folgen dem Cowichan Valley Trail. Es ist eine schöne Tour durch die Wälder und als Topping gibt es lecker Kuchen und Eis.

Am nächsten Morgen weichen wir von unserer geplanten Route ab und machen Halt am Little Qualicum PP. Ein kleiner Park, der zum Land der First Nation gehört. Auch hier können wir wandern.

Unser nächstes Ziel ist der Spoat Lake PP. Unterwegs können wir noch einen schönen Spaziergang durch den Regenwald machen.

Unser nächstes Etappenziel ist Tofino. Leider hat es uns dort nicht gut gefallen. Der Ort ist touristisch erschlossen, nix für uns. Wir haben einige Vorräte aufgefüllt und uns wieder aus dem Staub gemacht. Bilder gibt es leider keine. Auch konnten wir nicht wie geplant am Long Beach übernachten. Alles völlig ausgebucht.

Letztlich sind wir auf dem Surf Junction Campground in Ucluelet gelandet. Teuer und nix besonderes. Allerdings konnten wir hier endlich unser erstes Lagerfeuer machen. Bisher war erhöhte Waldbrandgefahr offenes Feuer verboten.

Die Reise geht weiter zum Stamp River PP. Auf dem Weg dorthin ist es endlich soweit. Unser erster Bär in diesem Urlaub. Immer wieder ein Highlight und nach kurzer Flucht ist er auch schon wieder im Wald verschwunden.

Nach etwas Suchen finden wir den Stamp River PP. Etwas versteckt liegt der Campground direkt am Fluß. Hier soll es Lachse geben. Hoffentlich haben wir Glück.

Habt Ihr sie schon entdeckt?

Wenn es Lachse gibt, dann….

Vancouver Island ist für seine große Bärenpopulation bekannt. Der Campground liegt direkt an einem oft von Bären frequentierten lachsreichem Gewässer.

Das fordert nun von uns etwas mehr Aufmerksamkeit, damit die Bären nicht von unseren Vorräten angelockt werden. Es darf kein Müll herumliegen und auch keine Lebensmittelreste verbrannt werden. Bären würden das aus großer Entfernung riechen und angelockt werden. Sind ja auch „Feinschmecker“.

Bevor wir ins Bett gehen müssen wir unseren Abfall noch in die bärensichere Mülltonne bringen. Danach schlafen wir wie in Abrahams Schoss.

Wir sind passionierte Angler. Im Vorfeld haben wir uns bereits um eine Angellizenz für Vancouver Island gekümmert. Einen Lachs fangen, davon träumen wir schon seit unserer Reise durch Alaska.

Auf dem Campground haben sich viele Angler häuslich eingerichtet und verbringen hier die Lachssaison. Wir kommen mit Ihnen ins Gespräch und lassen uns erklären wie man einen Lachs fängt. Lebende Köter sind verboten und nutzen auch nichts, den die Lachse fressen auf ihrer Wanderung nichts.

Alles was man braucht ist eine Angel, einen Schwimmer und einen großen Haken.

Nachdem der Lachs an Land war wurde er von uns schnell erlöst. Das gehört dazu und ist eventuell für den einen oder anderen nicht so einfach. Am Abend gab es dann Lachs satt.

Am nächsten Morgen fahren wir zum Elk Falls Provincial Park. Dort gibt es einen schönen Campground am Quinsam River.

Mit unseren Fahrrädern wollen wir zu den Elk Falls radeln.

Dass eine Insel auch bergig sein kann, vergesse ich manchmal. Die Tour beginnt mit einer Steigung von 11%. Stundenlang geht es nur bergauf. So was bringt mich an den Rand der Verzweiflung. Thomas radelt gemütlich voraus und ich quäle mich hinterher. Wer hatte die Idee? Ich bin die Planerin! Selbst schuld. 🙂

Nach gefühlten Stunden haben wir den Gipfel erreicht. Nun geht es noch ein Stück durch den Wald und die Belohnung wartet auf uns. Ein schöner Wasserfall, die Elk Falls. Übriges zurück war es herrlich, es ging nur bergab. 🙂

Unsere nächstes Ziel ist ein Campground am Schoen Lake. Die Tour wird abenteuerlich. Es geht kilometerweit über eine enge Gravelroad. Wir haben das Gefühl, dass unser Wohnmobil gleich auseinander fällt. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir den Schoen Lake. Ein wunderschöner See, und es gibt zum Glück auch noch eine freie Campsite.

Wir gehen ein bisschen spazieren, Thomas wirft auch mal die Angel aus, aber sonst kann man hier nicht viel tun. Also entspannen wir. Muss auch mal sein, wir haben Urlaub und wir haben Zeit.

Am Abend stellen wir fest, wir haben uns etwas eingefangen. Wie sich herausstellt, gibt es hier eine Mäuseplage. Zwei der putzigen Tierchen haben den Weg über unsere Heckklappe ins Wohnmobil gefunden. Es raschelt und knabbert! An Schlaf ist nicht zu denken.

Ich mache mir Sorgen wegen des Hantavirus. Der wird von Mäusen bzw. durch deren Kot übertragen. Muss ich nicht im Wohnmobil haben!

Wir schaffen es nach viel Mühe die Tiere sogar lebend aus dem Wohnmobil zu vertreiben. Also, ab sofort: Alle Klappen zu!!!

Nun setzen wir die Reise fort und fahren zum Mortan Lake. Ein sehr schöner Campground mit einer Quelle, die das beste Trinkwasser haben soll.

Üblicherweise bunkern wir unser Wasser an entsprechenden Dumpstations, die es an vielen Campgrounds gibt. Unser Trinkwasser kaufen wir in großen Kanistern und füllen dieses dann immer in unsere Trinkflaschen ab. Ansonsten sind wir nicht weiter vorsichtig. Wir nehmen das Wasser aus dem Frischwassertank auch zum kochen.

Der Campgroundhost hat uns das Quellwasser empfohlen und wir können unseren Trinkwasservorrat auffüllen. Hat wirklich gut geschmeckt.

Hier wollen wir auch wieder etwas wandern und vielleicht finden wir endlich Pilze.

Wir kennen inzwischen einige Pilze, die in Nordamerika beheimatet und auch essbar sind. Bitte nicht nachmachen, wenn Ihr nichts von Pilzen versteht! Es gibt Pilze, die Euch das Leben nehmen können.

Nach unserer erfolgreichen Pilzsuche lassen wir den Abend entspannt ausklingen.

Weiter geht es zum Miracle Beach. Hier gibt es große Austernzuchtbänke und in der Ferne hören wir die Seelöwen brüllen.

Nach unserem Strandausflug geht es wieder zurück in den Wald. Der Englishman River Falls Provincal Park ist unser Ziel. Hier verbringen wir die letzen beiden Nächte auf Vancouver Island. Wir gehen ausgiebig wandern und genießen die Natur und die Ruhe.

Mit der Fähre geht es zurück zum Festland. Die letzten beiden Nächte in Kanada werden wir an der Westküste von Brithish Columbia verbringen.

Wieder auf dem Festland angekommen, fahren wir ein Stück Richtung Norden nach Porto Cove. Leider ist der Campground voll. Das wirft unsere Pläne durcheinander. Es gibt die Möglichkeit, auf dem Parkplatz eine Nacht zu stehen. Dafür zahlt man den vollen Campgroundpreis von 35 $. Da wir gerade keinen Plan B parat haben, bezahlen wir und bleiben.

Zuerst stehen wir vorn an der Pier. Das ist ganz schön. Wir haben Blick aufs Meer.

Im Laufe des Abend füllt sich der Parkplatz zunehmend. Man kann schon von Menschenmassen sprechen. Viele sind mit riesen Teleskopen angereist. Wir wundern uns sehr und entscheiden dann aber langsam zu Bett zugehen.

An Schlaf ist nicht zu denken. Neben uns ist Partystimmung. Das mit dem Schlafen wird nichts. Also stehen wir auf und setzen uns wieder raus. Plötzlich überall Rufe, Aaaaah und Ohhhhhh. Wir sind verwirrt und bekommen es erst gar nicht mit warum, denn wir schauen nach Süden. Im Norden jedoch erfüllt sich gerade ein Traum von uns. Wir sehen zum ersten mal die Aurora Borealis (Nordlichter).

Es gibt sicher bessere Fotos. Egal, wir sind froh, dass wir dieses Erlebnis festhalten konnten.

Inzwischen ist es spät in der Nacht und wir parken nun noch einmal um, um Ruhe zu finden.

Da wir nicht eine weitere Nacht auf dem Parkplatz stehen wollen fahren wir noch einige Kilometer weiter nördlich zum Klahanie RV Park. Wir brauchen eine Platz, um das Wohnmobil für die Rückgabe vorzubereiten und unsere Fahrräder müssen für den Rückflug präpariert werden. Der RV-Park ist nichts Besonderes, aber wir haben immerhin Strom und Wasser am Stellplatz.

Nun wird es Zeit, Abschied zu nehmen. Unser letzter Abend in Kanada. Nachdem wir alles reisefertig gepackt haben, machen wir einen Spaziergang zu den Shannon Falls, die gegenüber vom RV-Park liegen.

Hier ist unsere Reise „Black Bears and Salmon Run Vancouver Island 2017“ zu Ende. Wir haben auf dieser Reise alles gefunden, was uns wichtig ist. Abenteuer, Tiere beobachten, Ruhe finden, wandern, Radfahren und viel viel Natur. Auf Wiedersehen Kanada. Wir kommen bestimmt wieder.

Wissenswertes:

Wir buchen unsere Wohnmobile für Kanada und die USA immer von zuhause. Dann sind wir versicherungstechnisch auf der sicheren Seite. In Vancouver haben wir bei Familie Kunke zum zweiten mal gebucht. Es sind deutsche Auswanderer und wir unterstützen gerne Landsleute.

Außerdem muss man eine ETA (elektronische Einreisegenehmigung) beantragen. Das kannst Du online erledigen.

Für die erste Nacht nach dem Langstreckenflug benötigt man ein Hotel. Die Übernahme des Wohnmobils ist aus Versicherungsgründen in der Regel erst am nächsten Morgen möglich. Ein Hotel für unsere erste Nacht brauchten wir nicht, da wir diese bereits im Wohnmobil verbringen durften.

Schreibe einen Kommentar